Vereinschronik

Der Verein im Laufe der Jahrzehnte

Wie schon der Name sagt, wird im Trachtenverein Almrösl nicht fränkisch-bodenständiges, sondern oberbayerisches Brauchtum gepflegt. Ein Exot also in fränkischen Landen. 

 

Die Frage, warum und weshalb, bedarf einer klärenden Erläuterung:

 

Beim Eisenbahnbau Schweinfurt-Gerolzhofen kurz nach der Jahrhundertwende wollten einige aus Oberbayern stammende junge Burschen ihren heimatlichen Brauch des Schuhplattelns auch hier ausüben. Zusammen mit Ortsansässigen, die Gefallen daran fanden, gründeten sie die ersten Gebirgstrachtenerhaltungs-vereine. Aus diesen Vereinen heraus entstand 1923 der Trachtenverein Almrösl.

 

Nach dem Ende der außergewöhnlichen Inflation während der Jahre 1919-1923 konnte der Verein unter der Leitung von Jakob Lohnert in relativ kurzer Zeit einen enormen Mitgliederzuwachs verzeichnen und damit eine ansehnliche Trachtengruppe stellen.  

 

Im Frühjahr 1933, das Dritte Reich hatte bereits begonnen, wurde der Verein zwangsweise aufgelöst und seine Enteignung verfügt. Der Grund war, dass unser Verein Mitglied im Verband freier Trachtenvereine war. Allerdings wurde damals wie heute, keinerlei Politik im Verein betrieben, sondern das Vereinsleben und Wesen waren ausschließlich auf die Brauchtumspflege und Trachtenerhaltung ausgerichtet. So kam es zum völligen Erliegen des Vereinslebens während des

2. Weltkriegs. 

 

Am 04.09.1949 erfolgte die Wieder-gründung.

 

Ein Wandel hatte sich allmählich vollzogen. Im ganzen fränkischen Raum herrschen besonders in Unterfranken Volkstrachtenvereine mit fränkischer Tracht und Sitten und Bräuchen der Heimat vor.

 

Das ist durchaus richtig und wichtig. Unter diesem Gesichtspunkt ist es anzuerkennen, dass wir als einziger Gebirgstrachtenverein in Schweinfurt noch bestehen.

 

Schweinfurt ohne Almrösl – nahezu undenkbar, es würde etwas fehlen!

 

Das Almrösl (Vereinsgelände)

1929 konnte ein Grundstück am Bramberg erworben und „Die Hütte“ das erste Vereinsheim gebaut werden.

 

1933 erfolgte die Enteignung und 1949 nach Wiedergründung begann der Wiederaufbau, so wurde eine junge aktive Trachtengruppe aufgebaut sowie auf dem Vereinsgelände wurde das Heim wieder Instand gesetzt. 

 

Am 18. August 1953 trafen sich fränkische Trachtenvereine auf dem Bramberg, um das 30-jährige Gründungsfest unseres Vereins mit zu feiern. Es war das erste Trachtenfest, wenn auch in kleinem Rahmen, das auf unserem Vereinsgelände stattfand.

 

Mitgliedschaften

Mit den im bayerischen Trachtenverband organisierten Vereinen sind wir infolge der Mitgliedschaften im Trachtenverband Unterfranken und der Vereinigung links der Donau eng verbunden.

 

Fahne

Die Weihe unserer zweiten Fahne, die erste konnte nach dem Krieg nicht mehr aufgefunden werden, gab der Feier des 40-jährigen Bestehens am 3./4. August 1963 ein besonderes Gepräge. Fahnenmutter war Brauerei-Gattin Rosl Hagenmeyer.

  



aktualisiert Februar 2024